Philips OLED706 – Ambilight und HDMI 2.1: zu schön um wahr zu sein?

Der Firmenname Philips steht für viele für ein edles und modernes Design und der Philips OLED706 ist hier keine Ausnahme! Der Rahmen des Fernsehers ist sehr dünn, wodurch sich der gezeigte Inhalt nahtlos an den Raum anschmiegt. Dadurch wirkt das Bild immersiv und es gibt keine Ablenkung.

Das klare Alleinstellungsmerkmal des OLED706 ist sein 3-seitiges-Ambilight. Dadurch eignet er sich zwar nicht für eine Wandmontage, da sonst die Unterseite nicht beleuchtet wird und der Effekt nicht voll zum Tragen kommt, jedoch eignet er sich umso besser für einen regulären Stand auf einer Abstellfläche. Durch das 3-seitige-Ambilight kommt es eben zu keiner Beleuchtung der Unterseite, weshalb auch keine Reflexionen auf der Abstellfläche entstehen können.

Sollte man eine Wandmontage präferieren eignet sich hier der Philips OLED806 eher, da er über ein 4-seitiges-Ambilight verfügt und die Bildqualität dieselbe ist. Ein weiterer Kritikpunkt lässt sich am fehlenden Kabelmanagement finden, weshalb man hier kreativ werden muss.

Durch das verbaute OLED-Panel, was für sich schon für eine exzellente Bildqualität sorgt, besitzt der Philips OLED706 alles, was man von einem High-End-TV erwarten darf. Da wäre zum einen der perfekte Schwarzwert und der theoretisch unendlich hohe Kontrast, welcher so nur von OLED-Panels dargestellt werden kann. Dafür werden Fernseher, die ein solches PanelPanel ist das Fachwort für den verbauten Bildschirm bei Fernsehern. Man unterschiedet bspw zwischen OLED, LCD und Micro LED. Bei LCD kann man auch noch zwischen VA und IPS unterscheiden. verbaut haben, meist nicht so Hell, um das Burn-In-Risiko zu minimieren. Der Philips OLED706 ist hierbei keine Ausnahme, er wird aber definitiv hell genug, um HDR-Inhalte von SDR-Inhalten abzugrenzen und diese schlicht fantastisch darzustellen. Denn dazu kommt noch die äußerst gute Farbraumabdeckung die HDR-Inhalte hervorstechen lässt.

Doch oftmals verwischt sich die gute Bildqualität bei weiten Betrachtungswinkeln, doch beim OLED706 muss man sich darum keine Sorgen machen. Selbst bei weiten Sitzbereichen oder wenn man in einer großen Gruppe auf den TV schaut verwischt das Bild nicht und behält seine Bildqualität; erneut dank des OLED-Panels.

Durch den leistungsstarken P5 AI Prozessor der 5. Generation, den auch das teurere Modell, der Philips OLED806, nutzt kann er auch einiges an Bildverarbeitung leisten, was sowohl HDRHigh Dynamic Range – Bild/Video mit erhöhtem Dynamikumfang (Kontrastumfang) als auch SDR-Inhalten  zugutekommt. Was dynamische HDR Formate angeht ist der 706  breit aufgestellt. Er unterstützt Dolby VisionDynamisches HDR-Format mit bis zu 12 Bit Farbtiefe und Mastering bis 10.000 Nits und HDR10+Lizenzfreies, dynamisches HDR-Format in Konkurrenz zu Dolby Vision Adaptive, wodurch die Helligkeit an die Umgebungshelligkeit angepasst wird.

Man merkt, dass Philips dieses Jahr keine Features auslassen wollte und neu ist neben Philips Anti Burn-In Software, welche letztes Jahr nur den teureren OLED+ Modellen vorbehalten war, die Möglichkeit der einfacheren, professionellen Kalibrierung mit Calman Ready.

Das 120Hz-Panel sorgt für ein blitzschnelles Motion HandlingDarstellung von schnell bewegten Inhalten, welches allen Gamern und Sportfans gerecht werden sollte. Dazu kommt die fast sofortige Response TimeZeit, die ein Pixel braucht, um die Farbe zu ändern von unter einer Sekunde, wodurch jegliche Bewegungsunschärfe verhindert wird. Die geringe Response Time hat jedoch auch eine Kehrseite, und zwar kann es bei Inhalten mit einer niedrigen Bildwiederholungsfrequenz zu StutterBewegungen sind abgehackt, nicht flüssig, da statische Einzelbilder zu lange angezeigt werden. kommen.

Doch keine Sorge, diese Ruckler können durch die Zwischenbildberechnung ausgebessert werden, insofern man keine Probleme mit dem Soap-Opera-Effekt hat – der nicht unbedingte jedem gefällt. JudderEinzelbilder werden verschieden lang angezeigt, da die Frequenz des Eingangssignal die des Fernsehers nicht glatt teilt (z.B. 24Hz auf 60Hz Bildschirm). ist hingegen kein Problem, da der OLED706 diesen aus allen Quellen entfernen kann.

Allein das exzellente Motion HandlingDarstellung von schnell bewegten Inhalten des Philips OLED706 lässt erahnen, dass er sich auch gut als Gaming-TV eignet und zu erwarten ist das auch der Fall. Denn neben der fast sofortigen Response TimeZeit, die ein Pixel braucht, um die Farbe zu ändern, besitzt der TV auch einen geringen Input lag, wodurch die Eingabe an einem Controller auch direkt auf dem Bildschirm wiedergegeben wird.

Selbst die neusten Konsolen stellen kein Problem für den OLED706 dar, denn er besitzt zwei HDMI 2.1- Schnittstellen, wodurch Gaming in 4K bei 120fps möglich ist. Des Weiteren besitzt er eine Variable Refresh RateVariable Refresh Rate – Synchronisiert die Frequenz des Bildschirms mit der Ausgabefrequenz der Grafikkarte, einen Auto Low Latency ModeAuto Low Latency Mode – Erkennt automatisch angeschlossene Konsolen und hält den Input Lag automatisch so gering wie möglich. und selbst FreeSync PremiumVariable Refresh Rate für AMD Grafikkarten oder Konsolen mit mindestens 120Hz bei Full HD.

Man merkt es schon: Dem Philips OLED706 fehlt es an keinen Gaming-Features, weshalb man sich dieses Jahr nicht wie zuvor zwischen einem guten Gaming-TV oder einem TV mit Ambilight entscheiden muss.

Der Sound des OLED706 ist sozusagen von seinem Vorjahresmodell „vererbt“ wurden. Das muss jedoch nicht als etwas Schlechtes verstanden werden, denn er schneidet gar nicht so schlecht ab und vor allem die Höhen und Mitten werden stets äußerst klar wiedergegeben. Nur das immer wiederkehrende Problem von TV-Lautsprechern ist auch hier präsent: ein schwacher Bass, durch die kompakte Bauweise und leichte Verzerrungen bei besonders hohen Lautstärken, welche im normalen Privatbetrieb nicht erreicht werden sollten.

Doch trotz des soliden nativen Sounds des OLED706, werden sich viele wohl eher nicht mit dem durchschnittlichen Sound zufriedengeben und zu einer Soundbar oder einem Hifi-System greifen. Schlicht da sich der TV in einer hohen Preisklasse bewegt und sich der Sound auch leicht durch seinen HDMI eARC Anschluss ausbessern lässt. Dadurch kann man neben DTSMehrkanal-Tonsystem (Surround Sound) in Konkurrenz zu Dolby Digital auch unkomprimiertes Dolby AtmosObjektbasiertes Surround Sound Format mit 3D-Ton aus allen Richtungen nutzen, was der Bildqualität eher gerecht wird: Kinoreife Atmosphäre garantiert!

Der OLED706 wurde mit Googles neuster Android TV Version, Android 10.0 Pie, ausgestattet, und nicht mit Google TV – was aber auch keine wirklichen Nachteile mit sich bringt.

Das Betriebssystem läuft flüssig und die Bedienoberfläche ist übersichtlich, sodass der TV sich intuitiv bedienen lässt. Wem die Navigation via Fernbedienung zu umständlich ist, der kann auch den Sprachassistenten Google Assistant nutzen, oder auf Amazon Alexa zurückgreifen. Aber aufgepasst! Für Alexa ist ein Drittgerät erforderlich, während der Google Assistant von Werk aus integriert ist.

Die Auswahl an Apps des Google Play Stores ist gewaltig, sodass man auf Apps, Spiele und natürlich alle gängigen Streaminganbieter Zugriff hat. 

Ein Twin Tuner besitzt der 706 leider nicht, jedoch kann man dennoch Funktionen wie Time-Shift oder die USB-Aufnahme nutzen. Apple Airplay 2 ist leider nicht vorhanden.