LG NANO75 (2021) – Der günstige Einstieg in die Welt der 4K Fernseher?

Das Design des LG NANO75 ist sehr schlicht gehalten. Sein schmaler Rahmen und die Rückseite bestehen aus Metall, was dem Fernseher eine gewisse Hochwertigkeit verleiht. Das 65-Zoll-Modell ist mit zwei Standfüßen am linken und rechten Ende ausgestattet, welche ihm ausreichend Stabilität bieten. Alternativ kann der TV auch auf einem Gallery-Standfuss montiert werden, den LG separat anbietet.

Dank zweier Haken an der Rückseite des Fernsehers lässt sich nerviger Kabelsalat vermeiden. Mit diesen beiden Haken kommt der LG NANO75 allerdings auf eine Dicke von insgesamt 6,8 Zentimetern.

Hinsichtlich der Bildqualität stößt der NANO75 schnell an seine Grenzen, was dem verbauten 60Hz 10 BitDie Farbtiefe wird in Bit angegeben. 8 Bit entspricht 2⁸ verschiedenen Stufen pro Farbkanal, bei Fernsehern wären das rot, grün und blau. Durch die Kombination von den Kanälen sind dann 2⁸*2⁸*2⁸=16.777.216 Farben möglich. HDR10 oder die dynamischen HDR Formate arbeiten mit 10 oder gar 12 Bit Farbtiefe. ADS-Panel zuzuschreiben ist. Dieses sorgt zwar für einen großen Betrachtungswinkel, bringt jedoch die von IPS-Panels bekannten, typischen Probleme mit sich. So besitzt der Fernseher einen unzureichenden Schwarzwert und kann keine satten, dunklen Farben darstellen. Dies hängt auch mit den miserablen Kontrastwerten zusammen, denn der NANO75 kommt lediglich auf einen Kontrast von 950:1. Dadurch werden dunkle Szenen eher bläulich dargestellt. Ebenso bietet der LG NANO75 keine Features wie Local Dimming, weshalb er für die Verwendung in dunklen Räumen nur bedingt geeignet ist.

Aufgrund der NanoCell-Technologie, welche die dargestellten Farben verfeinern soll, wirbt LG mit einem lebendigen, realistischen Bild. Tatsächlich werden die meisten Farben vom LG NANO75 intensiv und korrekt dargestellt. Auch der Umgang mit Farbverläufen ist positiv hervorzuheben: Durch eine zusätzliche Funktion zur Glättung von Farbverläufen gibt es kaum Streifenbildung.

Der LG NANO75 unterstützt zwar HDR10HDR10 Media Profile – HDR mit 10 Bit Farbtiefe im Rec. 2020 Farbraum, ein beeindruckendes HDR-Erlebnis erwartet man hier jedoch vergeblich. Der Hauptgrund dafür ist seine unzureichende Spitzenhelligkeit von gerade einmal 270 NitsSI Einheit für die Leuchtdichte: 1 nit = 1 cd/m² – Die beste Größe um die “Helligkeit” eines Fernsehers zu messen und zu vergleichen.. Zudem werden die meisten Szenen dunkler dargestellt, als sie eigentlich sein sollten. Ein positiver Aspekt dabei ist lediglich, dass helle Lichter nicht abgeschwächt dargestellt werden, da die Reduktion der Helligkeit bereits frühzeitig erfolgt – lange bevor die Spitzenhelligkeit erreicht ist.

Hinsichtlich der SDR-Bildqualität besteht dasselbe Problem: Auch hier mangelt es an Helligkeit, wodurch der Fernseher in hellen Räumen nur schwer gegen Spiegelungen und Reflexionen an kommt.

Damit Bewegungen flüssiger und natürlicher erscheinen, verfügt der LG NANO75 über eine optionale Funktion zur Zwischenbildberechnung. Allerdings kommt es bei der Verwendung dieser insbesondere bei schnellen Szenen zu Unschärfe. Zudem können aufgrund des 60Hz-Panels keine 60fps Inhalte interpoliert werden.

Allgemein besitzt der LG NANO75 eine gute Response TimeZeit, die ein Pixel braucht, um die Farbe zu ändern von etwa 6ms, welche zugleich langsam genug ist um kaum StutterBewegungen sind abgehackt, nicht flüssig, da statische Einzelbilder zu lange angezeigt werden. zu erzeugen. Auch JudderEinzelbilder werden verschieden lang angezeigt, da die Frequenz des Eingangssignal die des Fernsehers nicht glatt teilt (z.B. 24Hz auf 60Hz Bildschirm). werden entfernt – jedoch nur aus bestimmten Quellen. So kann der Fernseher Judder beispielsweise nicht aus Quellen entfernen, die ein 60p/i Signal senden, was bei vielen Kabelboxen und Streaming Sticks der Fall ist.

Um die Hintergrundbeleuchtung zu dimmen, verwendet der Fernseher Pulsweitenmodulation. Dadurch kommt es bei allen Einstellungen der Hintergrundbeleuchtung zu Flimmern. Die niedrige Flimmerfrequenz von 120Hz führt dabei zu sichtbaren Duplikaten bei Bewegungen, was sehr störend sein kann.

Die Gaming-Ausstattung des LG NANO75 ist eher dürftig gehalten: Der TV unterstützt weder HDMI 2.1, noch gibt es andere Features wie VRRVariable Refresh Rate – Synchronisiert die Frequenz des Bildschirms mit der Ausgabefrequenz der Grafikkarte. Aufgrund des 60Hz ADS-Panels kann zudem nur auf einer FrequenzDas Hertz ist die abgeleitete SI-Einheit für die Frequenz mit 1Hz=1/s – Bei Fernsehern geht es meist um die Bildwiederholfrequenz, also wieviele verschiedene Bilder ein Fernseher pro Sekunde anzeigen kann. von 60Hz gespielt werden. Die Vorteile der neusten Konsolen – wie der PS5 oder der XBox Series X – können damit nicht voll ausgeschöpft werden.

Nichtsdestotrotz verfügt der Fernseher über eine gute Response TimeZeit, die ein Pixel braucht, um die Farbe zu ändern und einen geringen Input LagEingangsverzögerung, bzw Zeit die ein TV braucht, bis das eingespeiste Signal auf dem Bildschirm erscheint, denn der Auto Low Latency ModeAuto Low Latency Mode – Erkennt automatisch angeschlossene Konsolen und hält den Input Lag automatisch so gering wie möglich. (ALLMAuto Low Latency Mode – Erkennt automatisch angeschlossene Konsolen und hält den Input Lag automatisch so gering wie möglich.) sorgt für eine flüssige, synchronisierte Grafikausgabe. Bei 4K@60Hz+HDRHigh Dynamic Range – Bild/Video mit erhöhtem Dynamikumfang (Kontrastumfang) liegt der Input Lag im sogenannten ‘Game Mode’ bei circa 10ms.

Das 20 Watt-Soundsystem des NANO75 überzeugt mit einer soliden Audioqualität. Durch eine hohe Low-Frequency-Extension (LFE) hört man bei tiefen Tönen kaum Dröhnen oder Rumpeln. Auch oberhalb der LFE ist die FrequenzDas Hertz ist die abgeleitete SI-Einheit für die Frequenz mit 1Hz=1/s – Bei Fernsehern geht es meist um die Bildwiederholfrequenz, also wieviele verschiedene Bilder ein Fernseher pro Sekunde anzeigen kann. gut ausgeglichen, wodurch Dialoge klar und deutlich wiedergegeben werden. Ebenso wird der Sound ordentlich laut, mit lediglich ein wenig Komprimierung und einer gewissen Verzögerung bei hoher Lautstärke.

Ein ungewöhnliches Feature: Trotz des fehlenden HMDI 2.1 Anschluss unterstützt der Fernseher eARC, worüber sich unkomprimiertes Dolby AtmosObjektbasiertes Surround Sound Format mit 3D-Ton aus allen Richtungen übertragen lässt. Dadurch wäre es theoretisch möglich, mit einer zusätzlichen Soundbar für eine beeindruckende Audioqualität zu sorgen. Die Betonung liegt hier auf der Theorie, denn in der Praxis werden viele der gängigen Audioformate, die mittels eARC normalerweise übertragen werden, vom NANO75 nicht unterstützt – so auch Dolby Atmos. Dadurch bringt die eARC Unterstützung letztendlich nichts.

Genau wie seine teureren Mitstreiter aus dem Hause LG besitzt auch der NANO75 LGs Betriebssystem webOS 6.0. Dadurch bringt er eine riesige Auswahl an Apps mit sich und Streaming Fans kommen voll auf ihre Kosten. Darüber hinaus unterstützt der Fernseher LG ThinQ AI, worin Sprachassistenten wie Amazon Alexa und Google Assistant bereits integriert sind. Dank diesem Feature kann nicht nur der Fernseher selbst per Sprache gesteuert werden, sondern es lassen sich auch weitere smarte Geräte über den LG NANO75 bedienen.

Abgesehen davon besitzt der NANO75 einen Single Triple Tuner, über den analoge und digitale Sender empfangen werden. Auch Aufnahmen von TV-Sendungen und Timeshift sind damit möglich.