LG NANO90 Test 09/2020
NANO90: Die Krönung von LG's 4K NanoCell Series?
Auch 2020 wird die Premium LCD Serie des koreanischen Herstellers LG fortgesetzt. Diesmal mit dem neuen Namen NanoCell, welche sich einerseits interessanter anhört und andererseits die verwendete NanoCell Displaytechnik mehr in den Fokus rückt. Der Nano90 ist der teuerste 4K Fernseher dieser Serie. Beim NANO97 und NANO99 handelt es sich um die 8K Modelle der NanoCell Series. Doch hat die Serie, bis auf den schnittigeren Namen, verglichen mit der SM-Serie von 2019 noch mehr zu bieten, oder ist das alles? Findet es mit dem nachfolgenden Artikel selbst raus!
LG NANO90 im Preisvergleich
Einfaches Design
Der NANO90 besitzt ein gut gelungenes aber durchschnittliches Design. Der komplette TV ist aus Plastik gefertigt, welches leider nicht wirklich hochwertig wirkt. Im Großen und Ganzen ist das Design eher unauffällig, sodass das günstige Plastik nicht so schnell ins Auge fällt.
Der schmale Rahmen unterstreicht dieses simple Design und lenkt kaum von Bildinhalten ab. Durch die seitlichen Standfüße wird der TV sehr gut unterstützt, sodass er einen festen Stand hat und kaum wackelt. Jedoch wird, bedingt durch diese weit auseinander stehenden Füße, zum Aufstellen ein großer Tisch benötigt. Zwischen den Füßen ist aber daher genügend Platz für eine Soundbar vorhanden, die das Setup erweitern könnte.
Die zum Bildrand und nach unten ausgerichteten Schnittstellen sind jederzeit gut zu erreichen – auch wenn der TV an die Wand montiert wird. Hier macht er durch die geringe Tiefe und den schmalen Rahmen durchaus eine gute Figur.
Für ein annähernd sauberes Kabelmanagement spendiert LG zumindest Clips um die Kabel an den Standfüßen entlang zu führen, jedoch ist das wohl die einzige Maßnahme seitens LG. Wenn der TV an die Wand montiert wird, muss man wohl selbst kreativ werden, um der Unordnung Herr zu werden – denn Aussparungen zur Kabelführung oder ähnliches gibt es nicht.

- Simples Design
- Komplett aus Plastik gefertigt
- Schmaler Rahmen
- Fester Stand
- Kabelmanagement

Gute Bildqualität, leider etwas zu dunkel...
Das 10 Bit IPS-Panel ist eher etwas für helle Räume. Durch das wenig überzeugende Schwarz und den geringen Kontrast von 1680:1 kann die Bildqualität in dunklen Räumen nicht ganz so überzeugend – hierfür ist das Schwarz einfach nicht tief genug, sodass es eher grau wirkt. Um den Kontrast zu verbessern verfügt der NANO90 über das Full Array Local Dimming Feature. Jedoch hat er lediglich 32 Dimming Zonen, wodurch es zu Blooming in dunklen Szenen mit hellen Stellen kommen kann. Dies ist besonders bei Untertiteln häufiger der Fall, was wirklich störend sein kann.
Bedingt durch das IPS-Panel besitzt der Fernseher einen weiten Betrachtungswinkel mit einem hervorragenden Reflektionsverhalten, und kann daher gut in hellen Umgebungen eingesetzt werden. Hierfür ist die maximale Helligkeit von ~640 Nits durchaus ausreichend. Für die Darstellung von hellen HDR Highlights ist die maximale Helligkeit aber leider etwas zu gering. Trotz des weiten Farbraums werden HDR Inhalte insgesamt nicht ganz so überzeugend dargestellt, was in dieser Preiskategorie auch nur selten der Fall ist.
Leider ist das Schwarz des NANO90 nicht wirklich uniform, wodurch der Bildschirm in großflächig gleichfarbigen Szenen dreckig wirkt. Dieser Dirty Screen Effekt ist besonders bei Sportübertragungen besonders auffällig, wodurch der Fernseher hierfür nur bedingt gut einsetzbar ist. Auch die Ecken wirken etwas dunkler als der Rest des Bildes.
Als dynamisches HDR Format wird Dolby Vision IQ unterstützt – HDR10+ ist nicht vorhanden.

- 10 Bit IPS-Panel
- Schwarzwert
- Kontrast 1680:1
- Full Array Local Dimming
- 32 Dimming Zonen
- Betrachtungswinkel
- Reflektionsverhalten
- Max. Helligkeit 640 Nits
- Dirty Screen Effekt
- Dolby Vision IQ

Tolles Motion Handling
Das Display des NANO90 besitzt eine native Bildwiederholfrequenz von 120 Hz und eine exzellente Response Time von ~4 ms. Daher kommt es auch bei schnellen Bewegungen zu so gut wie keiner Bewegungsunschärfe. Nur OLEDs wie der CX können hier bauartbedingt besser abschneiden – aber diese sind zumeist auch teurer als der NANO90. Jedoch kann die Bewegungsunschärfe des NanoCell durch das hervorragend implementierte Black Frame Insertion Feature noch weiter minimiert werden, was insbesondere den Gamern zugute kommt. Durch die unglaublich geringe Response Time kann es in Inhalten mit einer geringen Bildwiederholrate zu Stutter kommen. Dieses Manko wiegt aber nicht so schwer, da Stutter durch die Zwischenbildberechnung bereinigt werden kann. Judder gibt’s beim NANO90 nicht; er kann Judder aus jeder Quelle entfernen.
Die Hintergrundbeleuchtungist zwar nicht frei von Flickern, aber sie flickert mit einer Frequenz von 960 Hz, was vom menschlichen Auge als durchgehende Beleuchtung wahrgenommen wird und daher nicht stören sollte.

- 120 Hz
- Response Time ~4 ms
- Reduktion von Bewegungsunschärfe
- Reduktion von Stutter
- Frei von Judder
- 960 Hz Hintergundbeleuchtung
