LG OLED evo G1 – Nur ein Bilderrahmen-Fernseher oder HDR Gaming Gigant?

Dadurch, dass der G1 OLED von LG als Bilderrahmen-Fernseher angepriesen wird, fällt auch das Design des Fernsehers elegant und schlank aus. Er ist gerade mal 2,1 cm dick und scheint dadurch wahrlich wie ein Bild auf der Wand aufzuliegen. Auch die Ränder sind unglaublich dünn gehalten, wodurch man wirklich einfach nur ein großes Display an der Wand zu haben scheint.

Standfüße sind nur separat erhältlich, da der Bilderrahmen-TV für die Wandmontage entwickelt wurde. Es gibt entweder zwei kleine, silber Standfüße, die weit außen am TV befestigt werden oder aber einen großen, dreifüßigen Gallery-Standfuß, der mittig am Fernseher befestigt wird. Dadurch erhält der G1 einen sicheren Stand auf dem Boden, sodass selbst ein Sideboard obsolet wird und der Fernseher wie ein Bild auf einer Staffelei aussieht. Eine entsprechende Wandhalterung wird jedoch mitgeliefert, die nach der Montage im Fernseher verschwindet, sodass der Fernseher weiterhin flach auf der Wand aufliegt.

Auch für ein sauberes Kabelmanagement ist gesorgt, da im Fernseher entsprechende Aussparungen vorhanden sind, wodurch man die Kabel verlegen kann. Die Anschlüsse sind seitlich oder nach unten hin ausgerichtet, sodass der G1 seine flache Form beibehält. Sollte man etwas umstecken wollen, kann man den TV samt Halterung ganz leicht etwas nach vorne schwenken.

Über den Galerie-Modus können berühmte Kunstwerke aus dem Archiv von LG oder aber eigene Fotos präsentiert werden. Der Galerie-Modus kann sogar ganz leicht per Sprachbefehl gestartet werden.

Das besondere am G1 Evo OLED ist wohl das verbaute Evo-Panel, wodurch die selbstleuchtenden LEDs wärmer werden können und deswegen auch langlebiger sind. So kann von vorn herein eine stärkere Helligkeit von bis zu 850 NitsSI Einheit für die Leuchtdichte: 1 nit = 1 cd/m² – Die beste Größe um die “Helligkeit” eines Fernsehers zu messen und zu vergleichen. erzielt werden. Das ist durch eine zusätzliche grüne Schicht möglich, sowie durch das neue Material Deuterium, wodurch die beiden blauen Schichten in den Subpixeln hitzebeständiger und effizienter werden. Dadurch ist der OLED zudem noch stromsparender und voraussichtlich ist auch das Burn-In-Risiko noch geringer als zuvor.

Darüber hinaus bietet das 10 BitDie Farbtiefe wird in Bit angegeben. 8 Bit entspricht 2⁸ verschiedenen Stufen pro Farbkanal, bei Fernsehern wären das rot, grün und blau. Durch die Kombination von den Kanälen sind dann 2⁸*2⁸*2⁸=16.777.216 Farben möglich. HDR10 oder die dynamischen HDR Formate arbeiten mit 10 oder gar 12 Bit Farbtiefe. OLED Evo-Panel ein perfektes Schwarz und einen theoretisch unendlichen Kontrast, wodurch vor allem HDR-Inhalte in dunklen Räumen spektakulär aussehen. Durch die erhöhte Helligkeit hat der OLED zwar weniger Probleme in helleren Räumen, dennoch kommt die Leuchtkraft nicht an einen QLED heran, der sich sehr viel besser für ausgeleuchtete Räume eignet. Allerdings werden Details durch die erhöhte Helligkeit noch besser dargestellt und Dolby Vision IQDynamisches HDR-Format mit bis zu 12 Bit Farbtiefe und Mastering bis 10.000 Nits, welches von Szene zu Szene an die Umgebungshelligkeit angepasst werden kann sorgt obendrauf für das gewisse Extra, wodurch HDR-Inhalte noch einmal optimiert werden. So sehen Farben wunderbar lebendig aus, auch wenn der OLED auf HDR10+Lizenzfreies, dynamisches HDR-Format in Konkurrenz zu Dolby Vision verzichten muss.

Der Betrachtungswinkel ist gewohnt sehr groß, weswegen man auch bei sehr schrägem Winkel keine Bildqualität einbüßen muss. Aus diesem Grund eignet sich der G1 Evo auch so hervorragend als Bilderrahmen, auch wenn die verschiedenen Bilder nur für kurze Zeit angezeigt werden sollten, um das Burn-In-Risiko weiterhin so gering wie möglich zu halten. Der OLED kann zudem recht gut mit Reflexionen umgehen, wobei man ihn dennoch nicht direktem Lichteinfall aussetzen sollte. Einzig der Automatic Brightness Limiter muss hier negativ erwähnt werden, da er beim schnellen Wechsel von großflächig dunklen zu hellen Szenen auffallen kann.

Zudem nutzt der G1 Evo den leistungsstarken Alpha9 Gen4 AI Prozessor, wodurch der OLED genug Leistung besitzt, um Bilder optimal darstellen und optimieren zu können.

Bewegungsunschärfen gehören bei LG schon lange der Vergangenheit an und der G1 Evo macht hier keine Ausnahme. Das 120Hz-Display hat eine nahezu sofortige Response TimeZeit, die ein Pixel braucht, um die Farbe zu ändern, wodurch Bewegungsunschärfen gar nicht erst entstehen. Damit ist der Fernseher die perfekte Wahl für schnelle Games wie Shooter oder Rennspiele, aber auch für Sport-Ereignisse, bei denen jede Sekunde zählt.

Leider hat solch eine Schnelligkeit auch seine Schattenseiten, denn es kann vor allem bei sehr langsamen Bewegungen wie Kameraschwenks zu Stuttern kommen. Diese Ruckler können jedoch durch Zwischenbildberechnung weitestgehend entfernt werden, auch wenn dadurch der nicht ganz so beliebte Soap Opera Effekt entstehen kann. JudderEinzelbilder werden verschieden lang angezeigt, da die Frequenz des Eingangssignal die des Fernsehers nicht glatt teilt (z.B. 24Hz auf 60Hz Bildschirm). können jedoch ohne Probleme aus allen Quellen entfernt werden.

Der G1 verfügt auch über eine Black Frame InsertionVerfahren, das schwarze “Leerbilder” als Zwischenbilder einfügt. Bewegungen wirken dadurch feiner und klarer.-Funktion, die Bewegungsunschärfen weiter reduzieren kann. Hier muss jedoch beachtet werden, dass dadurch die Helligkeit etwas reduziert wird.

Das herausragende Motion HandlingDarstellung von schnell bewegten Inhalten verrät bereits, dass der G1 Evo auch ein toller Fernseher für alle Gamer ist. Durch die niedrige Response TimeZeit, die ein Pixel braucht, um die Farbe zu ändern und einem Input Lag von 5,5ms bei 4K@120Hz und ~13ms bei 4K@60Hz reagiert der OLED blitzschnell und ist daher ein wunderbarer Kandidat für schnelllebige Spiele. Sie laufen nämlich flüssig und ohne jegliche Eingabeverzögerung. Zudem sehen Spiele der PlayStation 5 oder Xbox Series X hervorragend aus dank des OLED-Panels. Die Xbox Series X profitiert zusätzlich von Dolby VisionDynamisches HDR-Format mit bis zu 12 Bit Farbtiefe und Mastering bis 10.000 Nits Gaming bei 4K@120Hz, was aktuell wirklich die Kirsche auf dem Eis ist.

Vier HDMI 2.1-Schnittstellen warten darauf, mit Konsolen bestückt zu werden, ohne das man unnötig oft umstecken muss. So steht Zocken mit einer 4K-Auflösung bei 120Hz nichts mehr im Wege. Der Auto Low Latency ModeAuto Low Latency Mode – Erkennt automatisch angeschlossene Konsolen und hält den Input Lag automatisch so gering wie möglich. sorgt zusätzlich dafür, dass eingeschaltete Konsolen sofort erkannt werden und der Gaming TV sofort in den Game Modus wechselt. Das hält den Input LagEingangsverzögerung, bzw Zeit die ein TV braucht, bis das eingespeiste Signal auf dem Bildschirm erscheint so gering wie möglich und man kann sich sofort ins nächste Abenteuer stürzen. Um Tearing-freies Gaming zu gewährleisten, wird VRRVariable Refresh Rate – Synchronisiert die Frequenz des Bildschirms mit der Ausgabefrequenz der Grafikkarte via FreeSyncVariable Refresh Rate für AMD Grafikkarten oder Konsolen, HDMI Forum und NVidia G-SyncVariable Refresh Rate für Nvidia Grafikkarten unterstützt, wodurch auch PCs mit einer NVidia-Grafikkarte den G1 Evo optimal nutzen können. Und wer kann schon behaupten, auf einem Bilderrahmen spielen zu können?

Im LG G1 Evo OLED wurde ein 4.2 Kanal Soundsystem mit einer Leistung von insgesamt 60 Watt verbaut. Der Sound scheint so direkt vom Bildschirm her zu kommen und ist für den Alltagsgebrauch durchaus ausreichend. Jedoch fehlt es dem Fernseher vor allem an Bass, der aber aufgrund der flachen Bauweise gar nicht erst entstehen kann. Gerade bei einem so flachen TV wie dem G1 kann ein Kino-ähnlicher Sound gar nicht erst produziert werden, da einfach das Volumen fehlt. Hier sollte man definitiv über die Anschaffung einer Soundbar nachdenken.

Dialoge werden zwar klar und deutlich wieder gegeben, dennoch kommt bei Actionfilmen einfach nicht die entsprechende Atmosphäre auf, da der Bass nicht vorhanden ist. Immerhin kann durch den vorhandenen eARC-Anschluss unkomprimiertes Dolby Atmos unterstützt werden, was im Zusammenspiel mit einer Soundbar wirklich einen merklichen Unterschied bringt. Leider muss man beim G1 auf DTSMehrkanal-Tonsystem (Surround Sound) in Konkurrenz zu Dolby Digital verzichten.

LG hat für den OLED sogar die spezielle G1 Soundbar entwickelt, die nahtlos unter dem Fernseher an der Wand angebracht werden kann.

Der LG G1 Evo läuft mit dem aktuellen WebOS 6.0, das sich intuitiv und flüssig steuern lässt. Das Dashboard ist zudem übersichtlich und lässt sich individuell anpassen, auch wenn man mit Werbung, die man nicht abstellen kann, leben muss. Die App-Auswahl ist jedoch riesig, wodurch man auf kein Spiel, keinen Streaming-Dienst oder andere Apps verzichten muss. Zudem sind gängige Dienste bereits vorinstalliert und selbst die Fernbedienung besitzt nun noch mehr Tasten, um sofort Dienste wie Netflix, Prime Vide oder Disney+ starten zu können. Dadurch ist die Fernbedienung leider auch etwas größer geworden, dennoch kann sie gewohnt als Magic-Remote genutzt werden, um per Handbewegung das Menü zu steuern.

Natürlich kann der Fernseher auch über die bekannten Assistenten Google oder Alexa gesteuert werden, wobei das beim G1 sogar ganz ohne Fernbedienung funktioniert. Der Austausch mit Apple-Geräten funktioniert ebenfalls mit Apple Airplay2. Auch das intelligente Zuhause kann dank LG ThinQ über den Fernseher gesteuert werden. Ebenfalls vorhanden ist ein Twin Tuner, wodurch Funktionen wie Timeshift und USB-Aufnahme genutzt werden können.

Das Evo-Panel ist die diesjährige Neuerung des Gallery Design-Fernsehers LG OLED evo G1, wodurch er im Bereich Bildqualität bei Stiftung Warentest die Bestwertung einheimst.  Mit der Note Sehr gut (1,4) im Bereich Bild und Ton kann der LG OLED evo G1 im Test überzeugen und nimmt in der Kategorie Bild die Spitzenposition ein. Mit der Gesamtnote Gut (1,6) kann der Fernseher, der wie ein Gemälde an der Wand aussieht, aber auch im Bereich Handhabung (Gut, 2,1) und Vielseitigkeit (Sehr Gut, 0,9) punkten und so nicht nur Design-Enthusiasten überzeugen. Hier geht es zur offiziellen LG-Pressemitteilung.