Samsung Q60T QLED – Die berühmte Samsung QLED Reihe kehrt zurück

Die Verarbeitung des Samsung Q60T ist sehr hochwertig und macht einen robusten Eindruck. Der Rahmen des Bildschirms lenkt kaum vom Bild selbst ab, da die Kanten sehr dünn sind, was an einer Wand fantastisch aussieht. Der Zusammenbau ist im Vergleich zum Samsung Q60R viel einfacher, da die Standfüße nicht mehr festgeschraubt werden müssen. Stattdessen werden sie in den Rahmen geschoben und klicken sich fest. Leider ist der Q60T komplett aus Plastik gefertigt, was zwar gut verarbeitet ist, aber nicht so hochwertig aussieht wie Metall. Außerdem lassen sich Kabel unauffällig hinter den Standfüßen verstecken, was dem Fernseher ein minimalistisches Design verleiht.

Die Bildqualität ist wie beim Vorgänger unverändert gut. Der Samsung Q60T verwendet ein VA-Panel und besitzt dadurch ein sehr gleichmäßiges und tiefes Schwarz, was in dunklen Räumen gut aussieht. Trotz eines guten Kontrastes werden HDRHigh Dynamic Range – Bild/Video mit erhöhtem Dynamikumfang (Kontrastumfang) Inhalte nicht sonderlich gut dargestellt, weil die Spitzenhelligkeit von 500 NitsSI Einheit für die Leuchtdichte: 1 nit = 1 cd/m² – Die beste Größe um die “Helligkeit” eines Fernsehers zu messen und zu vergleichen. nicht ausreichend hoch ist, um Highlights von HDR Inhalten herausstechen zu lassen. Für den normalen Gebrauch sollte die Helligkeit aber ausreichend sein. In hellen Räumen reicht die Spitzenhelligkeit nicht mehr aus und die Bildqualität ist nicht mehr so gut, was aber auch an dem mäßigen Reflektionsverhalten des Display liegen kann. Enthusiasten und Fans von kinoreifer Bildqualität werden etwas tiefer in die Tasche greifen müssen, da der Q60T beispielsweise kein Local Dimming unterstützt. Dennoch ist er dank des Dual LED Features in Sachen Bildqualität besser als der Q60R.

Das VA-Panel bedingt leider auch, dass der Betrachtungswinkel des Fernsehers deutlich eingeschränkt ist. Hier empfiehlt es sich, das Gerät gerade vor dem Sofa zu platzieren, da die Leuchtkraft der Farben sonst spürbar abnimmt. Dolby VisionDynamisches HDR-Format mit bis zu 12 Bit Farbtiefe und Mastering bis 10.000 Nits hat der Q60T leider nicht.

Im Vergleich zu seinem Vorgänger ist der Samsung Q60T im Bezug auf Motion HandlingDarstellung von schnell bewegten Inhalten ein wenig schlechter geworden. Die Response TimeZeit, die ein Pixel braucht, um die Farbe zu ändern ist weiterhin sehr gut, diese liegt bei 8ms, und auch die Dimmingfrequenz liegt bei 600 Hz, wodurch Flickern mit dem bloßen Auge nicht auffällt. Im Gaming Modus sinkt die Dimmingfrequenz auf 120 HzDas Hertz ist die abgeleitete SI-Einheit für die Frequenz mit 1Hz=1/s – Bei Fernsehern geht es meist um die Bildwiederholfrequenz, also wieviele verschiedene Bilder ein Fernseher pro Sekunde anzeigen kann., was immer noch sehr hoch ist und kaum auffallen sollte. Motion InterpolationNachträgliche Zwischenbildberechnung auf 60 fps funktioniert gut, jedoch kann Black Frame InsertionVerfahren, das schwarze “Leerbilder” als Zwischenbilder einfügt. Bewegungen wirken dadurch feiner und klarer. für ein paar Probleme sorgen – die allerdings nicht weiter schlimm sind.

Bei Inhalten mit kleinerer Framerate – zum Beispiel Kinofilmen, die standardmäßig in 24 fps gedreht werden – entsteht kaum StutterBewegungen sind abgehackt, nicht flüssig, da statische Einzelbilder zu lange angezeigt werden., jedoch ist der Samsung Q60T nicht in der Lage, JudderEinzelbilder werden verschieden lang angezeigt, da die Frequenz des Eingangssignal die des Fernsehers nicht glatt teilt (z.B. 24Hz auf 60Hz Bildschirm). zu entfernen. Das finden wir sehr schade, da der Q60R über dieses Feature verfügte.

Gaming macht mit dem Samsung Q60T Spaß – keine Frage. Zocker, die über eine Playstation 4 Pro oder eine Xbox One X verfügen, kommen mit 4K HDR Games in vollen Spielgenuss. Der Input LagEingangsverzögerung, bzw Zeit die ein TV braucht, bis das eingespeiste Signal auf dem Bildschirm erscheint ist mit 10ms extrem gering und es gibt einen Auto Low Latency ModeAuto Low Latency Mode – Erkennt automatisch angeschlossene Konsolen und hält den Input Lag automatisch so gering wie möglich.. Damit ist das Leistungspotential allerdings auch schon ausgereizt, da der Q60T nicht die Möglichkeiten der Playstation 5 oder Xbox Series X ausnutzen kann.

So fehlt zum Beispiel HDMI 2.1, wodurch 4K @ 120 fps nicht möglich ist. Das ist in der Preisklasse des Fernsehers auch kein Wunder, doch beide Sony und Microsoft haben beide bekanntgegeben, dass beide Konsolen diese Auflösung unterstützen werden.

Was in dieser Preisklasse jedoch verwunderlich ist, ist die Tatsache, dass der Q60T keine Variable Refresh RateVariable Refresh Rate – Synchronisiert die Frequenz des Bildschirms mit der Ausgabefrequenz der Grafikkarte unterstützt. Sein Vorgänger war dazu in der Lage und könnte daher für Gamer mit AMD-Grafikkarten oder einer Xbox One X oder S die bessere Alternative sein.

Der Sound ist schlicht gesagt nichts Besonderes. Es gibt zwei Lautsprecher mit jeweils 10 W, die laut genug sind, das Wohnzimmer zu beschallen und Dialoge klar verständlich wiederzugeben. Es werden nur Dolby-Formate unterstützt und, wie für Samsung üblich, kein DTSMehrkanal-Tonsystem (Surround Sound) in Konkurrenz zu Dolby Digital. Durch den HDMI eARC Anschluss gibt es jedoch Dolby AtmosObjektbasiertes Surround Sound Format mit 3D-Ton aus allen Richtungen via Dolby True HD – das ist eine schöne Sache.

Besonders durch letzteres Feature ist es absolut sinnvoll, über eine Soundbar nachzudenken. Von Kleingeräten für kleinere Wohnzimmer bis zu ausgewachsenen Soundanlagen gibt es auf dem Markt alles, was das Herz des Sound-Enthusiasten begehrt. Die verfügbaren Optionen haben wir in einem anderen Artikel zum Thema Soundbars besprochen.

Wie für die 2020 Samsung QLED Reihe üblich, läuft der Samsung Q60T auf Basis eines leicht abgeschwächten Smart OS Tizen 5.5. Das ermöglicht Sprachsteuerung mit Samsung Bixby oder Amazon Alexa (Drittgerät erforderlich). Der Google Assistant wird bei den 2020 QLEDs nicht unterstützt. Außerdem wird Apple AirPlay 2 unterstützt. Es gibt zwar keinen Twin Tuner, dafür PVRPersonal Video Recorder, Funktion mit der ein Fernseher direkt auf USB-Massenspeicher aufzeichnen kann sowie Time-Shift.

Für Streaming-Fans gibt es eine Reihe von Streamingdiensten, aus denen frei gewählt werden darf: Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ – alles ist bereits vorinstalliert. Neu in der T-Reihe der QLED TVs ist die Unterstützung für Smart Home Anwendungen, wofür Samsung Smart Things als Schaltzentrale fungiert. Außerdem gibt es die Smart OneRemote.